Piri

7. Mai 2019

Liebe Frau Böhm, ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll ...

Piri hatte in letzter Zeit vermehrt Probleme beim Aufstehen ... vorgestern ist sie erstmals beim Gehen eingeknickt und konnte erst nach einer geraumen Weile wieder aufstehen. Wir haben es sofort mit einer hohen Dosis Kortison und Schmerzmittel versucht, aber gestern konnte sie den Rückweg nur mit Mühe bewältigen - immer wieder haben ihre Hinterbeine versagt.

Sie wollte gestern unbedingt noch einmal Autofahren, hat vorher lustvoll eine riesen Portion verdrückt, war mit den Zehen in der Donau, wir sind ihren Lieblingspfad gegangen und dann, haben ihre Beine immer wieder versagt... wir haben gewartet, gestreichelt, sie hat Gutzis geknabbert (das bedeutet, dass sie keine Schmerzen hatte), dann sind wir wieder ein Stück näher zum Auto gekommen ... es waren zu viele, zu lange Phasen des Nicht-Aufstehen-Könnens. Ich habe noch neben ihr auf der Wiese sitzend mit dem Tierarzt telefoniert und gehofft, dass jemand voebei kommt, der mir hilft sie in das Auto zu heben. Es war unsere letzte gemeinsame Fahrt ...

Piri kam am 28.03.2015 zu mir - es war eine unglaublich schöne, tiefe Liebesbeziehung zwischen uns beiden ... nur uns beiden. Sie hat mit niemanden das Haus verlassen - sie knurrte immer " Nicht ohne mein Frauli" - ich sagte ihr immer "Ich gehe nicht ohne dich".

Mit dankbaren Grüßen
Henriette Söllner